Liebe Leserinnen und Leser,
In Gronau und Niederdorfelden stehen an diesem und am nächsten Sonntag die Konfirmationen an – die unsere Kollegin Johanna Reuhl durchführt, die während der Vakanz im Sommer mit der Gruppe gestartet ist und sie bis zum Ende begleitet hat. Dafür an dieser Stelle vielen Dank!
Wer sich konfirmieren lässt, sagt Ja zur eigenen Taufe – oder viel schöner formuliert von meinem großen Bruder in der Konfirmationskarte für mich am 13.4.2002:
Du hast beschlossen nicht mehr als Kind, sondern als Christin deinen Weg durchs Leben zu gehen.
Ich fühlte mich mit 14 Jahren von diesen Worten sehr verstanden, denn mit Kindsein verband ich damals Abhängigkeit und nicht ernst genommen zu werden. Hätte mir irgendjemand etwas davon erzählt, dass wir alle Kinder Gottes sind, hätte das bei mir wahrscheinlich wenig Eindruck gemacht. Aber Christin sein, das fand ich gut. Und etwas selbst entscheiden, das gefiel mir noch besser.
Wenn Sie an Ihren eigenen Konfirmationstag zurückdenken, unterscheidet sich manches von heute und anderes gilt immer noch. Das Outfit für diesen Tag ist und bleibt etwas Besonderes, auch wenn der Stil sich ändert. Der an einen herangetragene Anspruch jetzt in einem gewissen Sinne erwachsener zu sein als vorher ebenso. Und es wird gefeiert – mit allem, was dazugehört. Das Erleben von Konfirmation beschränkt sich nicht auf den Gottesdienst, sondern beginnt weit davor und reicht darüber hinaus. Einladungen entwerfen und schreiben, bei der Planung der Feier mitentscheiden, die Überlegung, mit wem ich mein Dress kaufe, die ersten Gäste kommen am Tag zuvor, der Morgen, an dem alles sitzen soll, das Treffen mit der Gruppe, alle sehen ganz anders aus, der gemeinsame Einzug, hatten wir den so geprobt?, der Gottesdienst mit der Familie in Reihe drei und vier, so viele Glückwünsche, so viele Kameras und Handys, das Fest, die Geschenke, der Abend, die Nacht …
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren Konfirmationstag denken? Gab es Momente, die sich fest in Ihrer Erinnerung verankert haben? Gibt es etwas, bei dem Sie sagen, wie gut, dass das vorbei ist? Und wer waren Sie damals – ein Kind? Ein Erwachsener? Ein Christ? Eine Christin? Und hat mit der Konfirmation etwas Neues begonnen? Gibt es etwas, das Sie noch heute an Ihre Konfirmation erinnert? Manchmal hat ja eines von den vielen Geschenken Bestand.
Wir wünschen den bald frisch Konfirmierten aus Gronau und Niederdorfelden einen wunderbaren Tag, eine Vorbereitung, einen Gottesdienst und Feier, an die sie gerne zurückdenken und Gottes reichen Segen auf dem weiteren Lebensweg!
Wenn Sie wissen wollen, wer alles konfirmiert wird – spazieren Sie gerne an unseren Schaukästen vorbei.
Herzliche Grüße!
Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann und Tobias Heymann