Wenn wir dieser Tage die Zeitung aufschlagen oder die Nachrichten verfolgen, sind stets der Angriff der Hamas gegen Israel und mögliche Vergeltungsschläge präsent. Die großen Schlagzeilen lassen uns am Leid unzähliger Menschen teilhaben, die in Israel und im Gazastreifen leben. Zwei Regionen, Israel und Palästina, die eine lange Geschichte und viele Konflikte gleichermaßen trennen wie verbinden. Und auch in der Ukraine wütet seit eineinhalb Jahren Krieg, in dem kein Ende abzusehen ist. Die Nachrichten machen mich traurig und hilflos. Was kann ich tun, damit dort und überall in den Kriegsgebieten der Welt endlich Frieden einkehrt? Auf den ersten Blick nicht viel, aber ich kann Gutes tun, indem ich für die Menschen in den Krisengebieten spende, ich kann meine Stimme erheben gegen volksverhetzende Parolen und ich kann hoffen und beten.

Ich bete für die Menschen, die umgebracht oder verletzt wurden, für die Verschleppten, für die Angehörigen, die um ihre Lieben trauern und bangen. Ich bete zu Gott, der uns das Leben und menschliche Würde geschenkt hat und zu Jesus Christus, der uns zum Frieden und zur Versöhnung in der Welt aufgerufen hat und zum Heiligen Geist, der uns Trost schenken, aber auch vor schnellen Urteilen und Bewertungen bewahren möge.

In einer Liedstrophe aus dem Lied „Komm, Herr segne uns“ heißt es: „Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden, wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden. Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen, die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.“

Und mit Frieden meint der Liedtext vermutlich nicht nur den Frieden in den großen Kriegsgebieten dieser Welt. Frieden ist nicht nur im Großen notwendig, sondern auch vor unserer eigenen Tür. Streit und Missgunst finden sich leider an vielen Orten und brauchen keine Konfrontation, sondern Deeskalation. Friedliche Lösungen, die beide Seiten zufrieden stellen und die für nachhaltigen, lang andauernden Frieden sorgen. Doch leider ist das leichter gesagt als getan. Wenn ich aber im Kleinen anfange und erst mal mit den Menschen Frieden mache, mit denen ich Probleme habe oder mit denen es öfters mal zu Konflikten kommt, dann bin ich schon mal auf dem richtigen Weg. Dabei sollte uns allen bewusst sein:

Um Frieden zu erreichen und zu erhalten, darf niemand nur auf seiner Meinung beharren und seinen Vorteil suchen. Frieden kann nur mit Rücksichtnahme und gelegentlichem Verzicht erreicht werden. Das erlebt auch Abraham mit seinem Neffen Lot, wovon wir am Sonntag im Gottesdienst in Gronau um 10 Uhr hören werden. Herzliche Einladung.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen und euch

Vera Schwarz
Lektorin in Gronau und Niederdorfelden

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