Die Christlich-Jüdische Gesellschaft Hanau ruft zusammen mit der Jungen Union Main-Kinzig-Kreis zu einer Mahnwache am Freitagabend, 8. Dezember, 17.45 Uhr am jüdischen Gemeindezentrum Hanau, Wilhelmstraße 11a auf.
Nach dem Pogrom durch die Hamas auf israelische Familien in Kibbuzim und einem Festival nahe Gaza sind auch in Deutschland jüdische Menschen einer größeren Gefahr als zuvor ausgesetzt. Viele fürchten um ihr Leben, wenn sie als Jude oder Jüdin auf der Straße erkannt werden. Oft trauen sich nicht, ihre Kinder in jüdische Kindergärten oder Schulen zu schicken. Auf das Tragen einer Kippa oder einer Ketter mit Davidstern wird oft verzichtet. Auch der Weg in die Synagoge ist mit Gefahren verbunden. Darum laden wir für ein Zeichen der Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinde Hanau ein.
Wenn am kommenden Freitag jüdische Gottesdienstbesucher ihren Schabbat beginnen und außerdem das zweite Licht des Chanukkafestes anzünden, sollen sie wissen, dass aus der Mitte der Zivilgesellschaft heraus Menschen aus Hanau und Umgebung an den Sorgen der Gemeinde Anteil nehmen und ihre Verbundenheit zum Ausdruck bringen wollen.
Auch wenn die Polizei für die Sicherheit sorgt, geht es um eine symbolische Geste: Nie wieder sollen sich Jüdinnen und Juden in Deutschland ausgegrenzt fühlen. Antisemitisches Verhalten muss aufgedeckt und geächtet werden. Aus demokratischen und religiösen Gründen setzen wir uns dafür ein, dass sie sich in Deutschland und auch in Hanau zu Hause wissen.
Wir rufen alle Demokraten, die sich Sorgen über einen zur Bedrohung werdenden Antisemitismus machen, auf mit der Mahnwache ein Zeichen zu setzen. Wir rufen die Religionsgemeinschaften auf gerade in dieser Lichterzeit Anteil zu nehmen an den derzeitigen Sorgen jüdischer Gemeinden.
In ihren Synagogen wird am Freitagabend der Schabbat begonnen und es findet zugleicht am 8.12. der zweite Tag des Chanukkafestes statt. Jüdinnen und Juden feiern ihr Lichterfest in einer Zeit, in der die Christen Advent feiern. Beide vereint, dass mit den Lichtern der Wunsch für eine bessere Gesellschaft zum Ausdruck gebracht wird. Darum werden wir vor dem Gebäude der jüdischen Gemeinde mit Kerzen stehen. Gerne kann eine solche mitgebracht werden.
Wir wollen in eindrucksvoller Stille zum Ausdruck bringen, was uns wichtig ist: jüdische Menschen in Hanau sollen sich wohlfühlen und von der Zivilgesellschaft, für die wir stehen, angenommen wissen.