Gebärdensprachgemeinde

Taub, aber nicht stumm!

An der Kommunikation tauber Menschen fasziniert die ungeheure Ausdruckskraft.
Die Hände sind ständig in Bewegung und die Mimik ist ganz lebendig.
Gebärdensprache ist immer authentisch: jemand, der sich freut, macht kein trauriges Gesicht. Sondern lächelt.
Gebärden und Mimik passen immer zueinander.
Gebärdensprache ist eine visuelle Sprache und funktioniert auf Augenhöhe:
Wer gebärdet muss sich ansehen um zu verstehen

Taube Menschen sind nicht stumm.
Ihre Sprache ist die Gebärdensprache. Und die funktioniert ohne akustische Signale.

Erfreulicherweise heißt die früher so genannte Geschichte der ‚Heilung eines Taubstummen‘ im Markusevangelium in der revidierten Lutherbibel (2017) inzwischen ‚Heilung eines Tauben‘.
Das trägt dem Selbstverständnis tauber Menschen Rechnung.
Den Begriff ‚taubstumm‘ gibt es im Griechischen nicht.

Seit 2002 ist die deutsche Gebärdensprache (DGS) mit der Verabschiedung des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes rechtlich als Sprache anerkannt
und ‚barrierefreie Teilhabe‘ zu einem terminus technicus geworden.
Barrierefreiheit bedeutet für gehörlose Menschen, in Gebärdensprache zu kommunizieren.
Und es bedeutet, gegebenfalls das Recht auf Verdolmetschung von Lautsprache in Gebärdensprache in Anspruch zu nehmen.

Für das tägliche Leben ist für taube Menschen ihr Recht auf Verdolmetschung durch die Sozialgesetzgebung geregelt, vgl. u.a. SGB I, IX, X.
Im kirchlichen Bereich hat der Dachverband evangelischer Gehörlosenseelsorge, DAFEG, gemeinsam mit dem Kirchenamt der EKD
die Ziele des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes umgesetzt.
So wurde 2005 ein Verfahren für die Verdolmetschung von Kasualien (Taufe, Konfirmation, Trauung, Bestattung) etabliert,
das es tauben Menschen ermöglicht, ihr Recht auf barrierefreie Teilhabe auch im kirchlichen Bereich in Anspruch zu nehmen.

‚Barrierefreie Teilhabe‘ zu ermöglichen bedeutet Barrieren abzubauen.
Überall, wo für taube Menschen Kommunikation in Gebärdensprache möglich ist, wird Barrierefreiheit Wirklichkeit.

Gehörlosenseelsorge setzt sich im kirchlichen Bereich für barrierefreie Teilhabe tauber Menschen ein.

    Gemeindevorstand Hanau
    Gabriele Meyer
    Sebastian Sonntag

    Gemeindevorstand Fulda
    Reinhard Eckey
    Roswitha Jung

     

    Termine

    Samstag, 9. November 2019, Gottesdienst mit Einführung des neuen Gemeindevorstands, 14.30 Uhr, Clubheim, Ernststr. 2, 63456 Hanau-Steinheim

    Zum Gottesdienst in Gebärdensprache lädt die Gebärdensprachgemeinde Hanau herzlich ein.
    An diesem Sonntag wird der neue Hanauer Gemeindevorstand eingeführt.
    Im Gottesdienst wird auch der Verstorbenen des zurück liegenden Kirchenjahrs gedacht.

    Nach dem Gottesdienst sind alle herzlich zum Gemeindenachmittag bei Kaffee & Kuchen eingeladen.

    Sonntag, 10. November 2019, Gottesdienst mit Einführung des neuen Gemeindevorstands und Verabschiedung von Pfarrerin Keller-Stenzel  ab 14.00 Uhr, Haus Oranien, Heinrich-von-Bibra-Platz 4a, 36037 Fulda

    Zum Gottesdienst in Gebärdensprache lädt die Gebärdensprachgemeinde Fulda herzlich ein.
    An diesem Sonntag wird der neue Fuldaer Gemeindevorstand eingeführt.
    Pfarrerin Keller-Stenzel wird in diesem Gottesdienst nach rund sieben Jahren als Gehörlosenseelsorgerin in Fulda und Main-Kinzig durch die Referentin für Sonderseelsorge der EKKW, Pfarrerin Nicola Haupt, aus ihrem Dienst verabschiedet.

    Im Gottesdienst wird auch der Verstorbenen des zurück liegenden Kirchenjahrs gedacht.

    Nach dem Gottesdienst sind alle herzlich zum Gemeindenachmittag bei Kaffee & Kuchen eingeladen.

    Weitere Termine folgen.

    Berichte aus der Gebärdengemeinde