Seligpreisungen eines alten Menschen
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
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Selig, die Verständnis zeigen für meinen stolpernden Fuß und meine lahmende Hand.
Selig, die zu wissen scheinen, dass mein Auge trüb und meine Gedanken träge geworden sind
Selig, die es verstehen, Erinnerungen an frühere Zeiten in mir wachzurufen.
Selig, die in ihrer Güte die Tage erleichtern, die mir noch bleiben auf dem Weg in die ewige Heimat.
Selig, die begreifen, dass mein Ohr sich anstrengen muss um alles aufzunehmen, was man zu mir spricht.
Selig, die niemals sagen: „Diese Geschichte haben Sie mir heute schon zweimal erzählt.“
Selig, die mich erfahren lassen, dass ich geliebt, geachtet und nicht allein gelassen bin.
Was Menschen und Dinge wert sind, kann man erst beurteilen, wenn sie alt geworden.