Wenn Sie nie Mitglied einer Kirche waren, sind Sie auch nicht getauft. Das kann man selbstverständlich nachholen. Dabei ist eine Erwachsenentaufe eine ganz besondere und intensive Feier, denn dann können Sie sich später an Ihre Taufe erinnern. Damit haben Sie den meisten Menschen etwas voraus, die ja als Kinder getauft worden sind.
Bei einer Erwachsenentaufe muss einiges »nachgeholt« werden. Denn eine christliche Erziehung, Konfirmandenunterricht und Konfirmation gab es ja nicht. Umgekehrt bietet sich aber auch die Chance, sich als Erwachsener und deshalb mit reiferer Lebenserfahrung und mehr Verständnis auf den christlichen Glauben einzulassen. Damit sind Sie sogar ganz dicht an den Wurzeln des Christentums, denn zu Anfang haben sich Erwachsene bewusst zur Taufe entschieden.
Wie diese Vorbereitung auf die Taufe aussieht, kann sehr verschieden sein. Je nach Ihren Vorkenntnissen – und Ihrem Interesse – wird der Pfarrer oder die Pfarrerin ein oder mehrere Gespräche mit Ihnen führen. Die Themen bestimmen Sie in wesentlichen Teilen mit. Denn Sie haben ja Interesse am christlichen Glauben, sonst würden Sie eine Taufe gar nicht in Betracht ziehen. In Orten, wo es mehrere Taufbewerber gibt, finden manchmal sogar »Tauf-Kurse« zur Vorbereitung statt.
Die Taufe selbst lässt sich ganz verschieden gestalten. Am schönsten ist sie als Feier im Gottesdienst, ebenso wie bei der Taufe von Kindern. Denn auch die Gemeinde freut sich über das besondere Fest einer Erwachsenentaufe.
Besonders feierlich ist die Taufe, wenn sie in der Osternacht geschieht – in immer mehr Gemeinden wird dieser besondere Gottesdienst am frühen Morgen des Ostersonntags ja gefeiert. Dies war bei den ersten Christen so üblich, weil in dieser Nacht der Wandel vom Tod zum Leben gefeiert wird – auch die Taufe stellt einen Übergang in ein neues Leben im Geiste Jesu Christi dar.