Heutzutage sind sog. ökumenische Trauungen keine Seltenheit. Offensichtlich
spielt die Konfession bei der Partnerwahl keine Rolle mehr. Das war früher
anders. Auch muss niemand mehr evangelisch werden.
(Sollten Sie das aber doch vorhaben, dann finden Sie hier alle Informationen hierzu)
Eines muss allerdings klar gesagt werden: Ein ökumenische Trauung im eigentlichen Sinn gibt es nicht!
Die beiden großen Kirchen konnten sich noch nicht auf eine gemeinsame Formel einigen.
Es gibt immer nur eine evangelische Trauung mit katholischer Beteiligung oder umgekehrt.
Die „Hauptkonfession“ richtet sich nach der Kirche, in der die Trauung stattfindet.
Der gastgebende Pfarrer oder die Pfarrerin vollzieht dann in der Regel auch die
eigentliche Trauzeremonie, während der Gast die Ansprache hält.
Normalerweise findet das Traugespräch dann auch mit beiden Pfarrern statt –
oder Sie haben zwei getrennte. Dabei lässt sich natürlich alles genau vereinbaren.
Wichtig für den katholischen Partner ist allerdings, dass er sich einen so genannten
Dispens von der Formpflicht einholt. Denn: Nach katholischem Verständnis ist nur verheiratet,
wer katholisch heiratet. Wenn man das nicht will, aber trotzdem als verheiratet gelten möchte –
und dann auch zur Kommunion zugelassen ist, während man sonst „in Sünde“ lebt –
braucht man die Erlaubnis der katholischen Kirche.
Die stellt der zuständige katholische Pfarrer mit Zustimmung des Bischofs aus.
Das klingt recht kompliziert, sollte in den meisten Fällen aber eine Formsache sein.
Der Dispens von der Formpflicht ist natürlich auch nötig, wenn ein katholischer Partner nur evangelisch heiratet.
Da die kirchliche Trauung immer auch ein Stück aktiver Seelsorge ist, sollte
sie auch nicht verweigert werden, wenn ein Partner keiner Kirche angehört.
Dabei spielt es dann kaum eine Rolle, ob er ausgetreten oder Mitglied einer anderen Religion ist.
Dieses Thema wird allerdings im Traugespräch besprochen werden.
Denn Sie müssen deutlich machen können, warum Sie eine kirchliche Trauung wünschen,
obwohl ihr Partner offenbar damit nichts verbindet (oder gar Widerstände dagegen entwickelt?).
Außerdem muss der Partner – und auch Sie! – wissen, worauf er sich einlässt. Wenn Ihr Partner einer anderen Religion angehört (z. B. dem Islam), sollte er sich auch darüber klar werden, was eine christliche Trauung
für seinen Glauben bedeutet.